Grundhaltungen sind eigene Einstellungen, Überzeugungen, Stimmungen oder Qualitäten, die das therapeutische Handeln bestimmen.
In der Prozessarbeit orientiert sich der Verlauf eines Prozesses immer an einer konkreten Fragestellung. Im Folgenden wird ein häufiger Verlauf bezogen auf eine Person dargestellt. Gleiches ist auch denkbar für Gruppen oder Institutionen:
Prozessarbeit unterscheidet zwischen Wahrnehmungsinhalten, die eine Person als mit ihrer eigenen Identität übereinstimmend erlebt, und Wahrnehmungsinhalten, die sie als fern von der eigenen Identität erlebt. Diese identitätsfernen Erlebnisse erscheinen u.a. in Träumen, Körpersymptomen, Problemen oder Konflikten und entziehen sich der eigenen Kontrolle. Beide Identitäten sind oft stark voneinander abgegrenzt.
Manchmal geht es in der Prozessarbeit darum, den identitätsnahen Anteil einer Person zu stärken und die Grenze zu stabilisieren. Häufiger liegt der Fokus jedoch auf den identitätsfernen Wahrnehmungen, da sie Informationen zur Lösung des Problems enthalten.
Mit verschiedenen therapeutischen Techniken kann es gelingen, die Grenze genauer zu erforschen, sowie das Erleben dieses identitätsfernen Anteils zu vervollständigen. Prozessarbeit gibt Raum und Unterstützung, die Informationen zu entfalten und näher an das eigene Bewusstsein zu bringen. Nach dem Kontakt und der Auseinandersetzung mit den Inhalten kann die Erfahrung in den Alltag integriert werden. Daraus eröffnen sich häufig neue, erweiterte eigene Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten.